Bereits letzte Woche waren wir in der Augsburger Innenstadt und haben bei der Touristen-Information eine Stadtführung gebucht. Ein paar Informationen über die Stadt Augsburg und ein wenig Geschichte finde ich ganz interessant zu erfahren. Die Fuggerei, eine der ältesten Sozialwohnsiedlungen in Deutschland, hatten mein Mann und ich vor einigen Jahren angeschaut als wir hier in Augsburg unsere Tochter von einer LAN-Party abgeholt haben.
Gebucht hatten wir die Tour um 14 Uhr. Daher sind wir so gegen 12 Uhr hier losgegangen. Mit Luna an der Wertach vorbei — und da es heute nur schattige 12 Grad sind, hieß es „Nur gucken, nicht ins Wasser springen“. Ich hatte mich schon auf 3,5 km stressigen Weg eingestellt, denn Wasser hat eine magische Anziehungskraft auf den Wasserknöterich.
Allerdings hat mich Luna echt positiv überrascht. Sie war zwar die ganze Zeit zur Sicherheit an der Leine, aber mein „nein, nicht ins Wasser“ reichte aus. Oft hat sie zwar geschaut, ist auch in die Richtung vom Wasser gelaufen, aber sie ist auf den ganzen Weg nicht einmal reingesprungen. Einfach richtig klasse!
An der Touristeninformation angekommen mussten wir noch etwas warten. Töchterchen hat sich noch ein Heißgetränk für die Stadtführung gekauft. Als sie wieder zu mir und Luna gekommen ist, sagte sie nur „oh shit“ und zeigte auf das rechte Rad am Rollstuhl, welches platt war.

Da ich ja mit der Bahn angereist bin, habe ich mein Gepäck auf das Nötigste reduziert gehabt. Das Reparaturset für den Rolli war also nicht hinten im Rucksack, sondern liegt zu Hause. 
Googlemaps spuckte ein Sanitätshaus in wenigen Metern Entfernung aus, so dass ich mich auf den Weg dorthin gemacht habe. Das Töchterchen sollte die Stadtführung mitmachen, denn helfen hätte sie mir eh nicht gekonnt — so dachte ich. 
Am Fuggerplatz rief ich das Sanitätshaus an, wohin ich unterwegs war, denn das Fahren mit dem Rolli klang inzwischen gar nicht mehr gut. Von dem Sanitätshaus bekam ich jedoch die Information, dass die gar keine Rollstühle im Sortiment haben und von daher auch diese nicht reparieren können. Jedoch bekam ich den Namen eines anderen Sanitätshauses, welches mir vielleicht weiterhelfen könnte. 
Während ich versuchte Sanitätshaus No. 2 anzurufen, kam die Stadtführungsgruppe zum Fuggerplatz. Luna hat natürlich sofort das Töchterchen erkannt, welches dann zu mir kam. Während ich noch mit dem Sanitätshaus telefoniert habe und mehrfach weitergeleitet wurde, versuchte Töchterchen ihren Verlobten zu erreichen, um ggf. von ihm Fahrradflickzeug zu bekommen.
Wir hatten Glück – ein Techniker des Sanitätshauses rief mich kurze Zeit später zurück und bat mich, den Standort per Whatsapp zu teilen.. und dann hieß es warten. Töchterchen hatte die Stadtführung abgesagt, da sie gemerkt hatte, wie aufgeregt ich war.
Nach gut einer Stunde Wartezeit kam auch der Techniker. Das Corpus Delicti, ein Dorn z.B. von einer Kastanienschale, wurde aus dem Mantel entfernt, ein neuer Schlauch wurde eingezogen und aufgepumpt und mein Rolli war wieder fahrbar! Meine Kontaktdaten sowie die Versicherungsnummer meiner Krankenkasse wurden aufgenommen und wir konnten nach gut 1,5h unseren Weg wieder fortsetzen. Danke an das Sanitätshaus bzw. den echt lieben Techniker!
Da wir vor dem Beginn der Stadtführung an der Touristeninformation gefragt hatten, ob diese eine Luftpumpe haben, wussten die von der Reifenpanne. Als das Töchterchen denen sagte, dass wir die Stadtführung wegen der Reifenpanne abgebrochen haben und freundlich gefragt hat, ob wir diese später nachholen können, bekamen wir zwei Gutscheine für eine Stadtführung. Diese werden wir dann im nächsten Jahr nachholen! Danke an die Touristeninformation für das Verständnis und die lieben Worte.


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